Schlafsack-Pflege: aufbewahren, waschen, trocknen

Die Tour ist beendet, Zelt und Ausrüstung wieder daheim. Doch was machst du nun mit deinem Schlafsack? Darfst du ihn waschen? Wie musst du ihn aufbewahren? Die Antworten zur Schlafsack-Pflege…

Dein Schlafsack braucht ebenso wie dein Zelt eine gute Pflege. Zumindest, wenn du dein investiertes Geld schützen und deine Ausrüstung möglichst lang nutzen willst. Gute Pflege ist also nur clever. Aber wie?

Eine gute Pflege beginnt bereits auf Tour

Tatsächlich beginnt die Schlafsack-Pflege nicht erst nach, sondern bereits auf der Tour. Befolgst du diese simplen Tipps, lebt das gute Teil garantiert länger…

  1. Nutze ein Inlett. So schützt du den Schlafsack erstens vor deinem Schweiß. Damit vor typischen Schmutz und obendrein unschönen Mief. Folge: Du musst deinen Schlafsack seltener waschen, was dieser gar nicht mag. Zweitens kann ein Inlett speziell bei frischen Temperaturen und vor allem im Winter die Isolierung steigern. Ein Inlett aus Baumwolle bringt dir zwei Grad Celsius zusätzlich. Ein Inlett aus Seide sogar fünf Grad.
  2. Alternativ kannst du übrigens lange Kleidung anziehen. Also zum Beispiel eine lange Unterhose und ein Langarmshirt. Im Sommer ist das natürlich weniger eine Option…
  3. Von außen taugt wiederum ein Biwaksack als guter Schutz. Zumindest, wenn du oft mal auf ein Zelt verzichtest.
  4. Wichtig: Lüfte deinen Schlafsack regelmäßig – und zwar schon auf der Tour oder beim Campen. Zum einen kannst du so Mief vermeiden, zum anderen die Füllung schön bauschig halten. So erhältst du wieder die Isolierung. Also: Schüttel’ deinen Schlafsack morgens gut aus und gönne ihm ein paar Minuten an der frischen Luft. Häng’ ihn einfach über einen Ast oder Abspannseil oder lege ihn auf einen großen (trockenen) Fels.
  5. Ebenfalls wichtig: Befreie deinen Schlafsack schon beim Eintreffen am Lagerplatz aus dem engen Kompressionssack. Also nicht erst kurz vor dem Schlafengehen. So kann er wieder auslüften und seine Bauschkraft (Loft) entfalten.
  6. Was Schlafsäcke übrigens gar nicht mögen, ist Nässe. Das gilt vor allem für Daunenschlafsäcke. Also sieh’ zu, dass du deinen Schlafsack bei nassem Wetter regelmäßig trocknest. Zum Beispiel in Pausen.
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Schlafsack-Pflege: Wie aufbewahren?

Apropos packen: Schlafsäcke werden nicht gerollt oder gefaltet, sondern in den Packsack gestopft. Egal ob Daunen- oder Kunstfaserschlafsäcke. Rollst oder faltest du deinen Schlafsack, entsteht quasi ein immer gleiches Muster. Folge: Du plättest regelrecht die Füllung, wodurch die Isolierung leidet.

Also: Stopfe deinen Schlafsack in den Packsack. Lass’ ihn außerdem offen, damit die Luft entweichen kann. Das Stopfen gilt übrigens auch daheim im Packsack. Der sollte übrigens mindestens vier mal so groß sein wie der Kompressionssack auf Tour. Das gilt vor allem für Daunenschlafsäcke. Noch mal: Schlafsäcke mögen es luftig, nicht eng. Der Packsack daheim sollte zudem aus Baumwolle oder Kunstfaser bestehen. Nutze keinen Plastiksack. Schlafsäcke müssen atmen können. Plastik hält hingegen Feuchtigkeit, die Schlafsäcke ebenfalls nicht mögen.

Stopfen ist sogar schneller erledigt als rollen oder falten. Davon ab ist der Schlafsack so besser komprimiert, was im Rucksack Platz spart.

Tipp: Dreh den Schlafsack auf links. Schlafsäcke mit einem winddichten oder beschichteten Außenmaterial lassen sich so leichter stopfen.

Daheim solltest du deinen Schlafsack am besten aufhängen. Zumindest, wenn du eine freie Ecke im Kleiderschrank hast. So können sich Schlafsäcke wieder entfalten und ihre Bauschkraft zurückgewinnen. Ansonsten nutze wie gesagt den Packsack, aber nicht den Kompressionssack. Die Lagerung sollte zudem an einem trockenen Ort geschehen.

Hand oder Maschine: Wie Schlafsack waschen?

Fragt sich nun, ob du deinen Schlafsack auch mal waschen darfst? Ja, aber bitte so selten wie möglich und nur so oft wie nötig. Zu häufiges Waschen geht zu Lasten der Bauschkraft, damit der Isolierung. Davon ab sind vor allem Daunenschlafsäcke nass nur schwer zu handhaben. Kunstfaserschlafsäcke sind in diesem Punkt zwar weniger heikel, dennoch gilt für diese das Gleiche.

Zur Häufigkeit des Waschens gibt es übrigens eine Faustregel: Nutzt du ein Inlett, ist eine Wäsche nach 120 Nächten angebracht. Nutzt du kein Inlett, nach 60 Nächten.

Wichtig: Bevor du zur Wäsche übergehst, repariere Risse und andere Schäden. Diese können bei der Wäsche weiter aufreißen, womit der Schlafsack eventuell sogar seine Füllung (= Isolierung) verliert. Schließe vor dem Waschen alle Klett- und Reißverschlüsse sowie Druckknöpfe. Öffne aber (wenn vorhanden) die Schnüre am Kragen und drehe den Schlafsack auf links.

Ansonsten beachte die Pflegehinweise des Herstellers. Nutze ein Spezialwaschmittel für Daunen bzw. Kunstfasern. Diese sind zwar teurer, schonen aber optimal das Material. Fündig wirst du übrigens im Bettenfachhandel oder im Netz.

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Wichtig: Weichspüler oder eine chemische Reinigung sind bei der Schlafsack-Pflege tabu. Ebenso wie Deo oder Parfüm. Diese können zu Flecken und sogar Materialschäden führen.

Schlafsack-Pflege: Waschen per Maschine

Waschen kannst du deinen Schlafsack per Maschine oder Hand, wobei die Maschine natürlich bequemer ist. Allerdings musst du bei der Maschinenwäsche auch mehr beachten. So sollte die Maschine mindestens eine 10-kg-Trommel haben. Schlafsäcke – egal ob aus Daunen oder aus Kunstfasern – brauchen Platz. Du musst daher jeden Schlafsack einzeln waschen.

Aufgepasst: Einen Daunenschlafsack solltest du generell von Hand und nie in der Maschine waschen.

Die Wäsche selbst ist simpel…

  1. Wähle das Schon- oder Wollwaschprogramm bei max. 30 Grad.
  2. Befolge beim Spezialwaschmittel die Angaben des Herstellers.
  3. Wähle die niedrigste Schleuderumdrehung.
  4. Nutze dafür eine Extraspülung. Rückstände vom Waschmittel sollte es nicht geben.
  5. Verzichte auf das Schleudern.

Deutlich schonender: Waschen per Hand

Besser, weil schonender ist eine Wäsche von Hand. Diese geht am besten in der Badewanne…

  1. Lege deinen Schlafsack in lauwarmes Wasser plus Spezialwaschmittel.
  2. Drücke die Luft aus dem Schlafsack.
  3. Weiche ihn rund eine Stunde ein.
  4. Spüle ihn anschließend sorgfältig aus.
  5. Entferne Flecken vom Waschmittel mit einem Tuch oder Schwamm.
  6. Drücke den Schlafsack vorsichtig aus. Wringen ist tabu: Das könnte die Kammern mit der Füllung schädigen.
  7. Handelt es sich um einen Daunenschlafsack, lass’ diesen zudem rund 15 Minuten „ruhen“. So kann einiges an Wasser abfließen.
  8. Breite den Schlafsack auf einem Wäscheständer aus und lass’ ihn gemütlich trocknen.

Du kannst übrigens auch beide Optionen verbinden. Zuerst die Handwäsche, dann den Schlafsack in der Waschmaschine bei max. 30 Grad im Schon- oder Wollwaschgang ausspülen. Aber noch mal: Verzichte bei der Schlafsack-Pflege auf einen Weichspüler und das Schleudern.

Wie Schlafsack trocknen?

Ganz wichtig ist jedenfalls das trocknen. Speziell einen Daunenschlafsack darfst du im nassen Zustand nur vorsichtig anpacken. Weil dessen Daunen nach dem Waschen mit Wasser vollgesogen und entsprechend empfindlich sind. Im schlimmsten Fall können sogar die Kammern der Füllung reißen. Daher behandle einen nassen Schlafsack immer vorsichtig. Kunstfaserschlafsäcke sind weniger empfindlich, dennoch gilt auch bei diesen Vorsicht. So oder so: Transportiere einen nassen Schlafsack am besten in einer großen Schüssel.

Das Trocknen erfolgt am besten an der Luft. Hänge den Schlafsack aber nicht auf die Leine, Stichwort Nässe und Empfindlichkeit. Breite den Schlafsack stattdessen auf einen Wäscheständer aus. Und zwar am besten draußen, wegen der „Tropfgefahr“. Aber nicht direkt in der Sonne, diese könnte die Farben verblassen. Drehe ihn alle ein zwei Stunden (vorsichtig) um und schüttel ihn sacht auf. Lass’ den Schlafsack ruhig zwei Tage liegen. Danach kannst du ihn in einen Trockner packen.

Apropos: Ein Daunenschlafsack schaut nach dem Waschen meist recht böse aus. Schuld sind die verklumpten Daunen. Ein Trockner ist jetzt dein bester Kumpel, macht dieser den Daunenschlafsack doch wieder schön bauschig. Ein Kunstfaserschlafsack hat den Trockner nicht unbedingt nötig, schaden tut dieser aber nicht.

Tipp: Gib bei einem Daunenschlafsack drei Trocknerbälle mit in die Trommel. Alternativ taugen auch drei (saubere) Tennisbälle. Diese bauschen den Daunenschlafsack wieder auf, womit du die gute Isolierung erhältst. Obacht: Trockne den Schlafsack bei max. 40 Grad Celsius. Achte zudem auf eine geringe Drehzahl.
Obacht: Bügeln oder dämpfen sind wieder tabu.

Schlafsack-Pflege: Lohnt ein Waschservice?

Übrigens: Manche Hersteller und große Händler bieten dir einen speziellen Waschservice an. Oft beinhaltet dieser zudem eventuell nötige Reparaturen und – bei Daunenschlafsäcken – eine Nachfüllung.

Die Kosten für eine solche „Profi-Wäsche“ betragen je nach Programm bzw. Verschmutzung um die 30 bis 70 Euro. Für das Auffüllen mit neuen Daunen musst du pro 100 g mit 25 bis 30 Euro rechnen, bekommst dafür aber auch schon Qualität (650 cuin). Mehr Qualität kostet natürlich auch mehr. Für 100 g Daunen in 800 cuin kannst du mit 60 Euro kalkulieren.

Obacht: Für das Waschen von Fremdprodukten schlägt so mancher Schlafsack-Hersteller gern ein paar Euro extra drauf. Die Preise sind selbstredend ohne jede Gewähr.
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