Du suchst ein neues Trekkingzelt? Dann solltest du zuerst die verschiedenen Zelttypen kennenlernen. Zelt ist nämlich nicht gleich Zelt. Ganz im Gegenteil. Manche Zelttypen sind top für Trekking, andere eignen sich eher für Campingplatz oder Festival. Wieder andere sind speziell für Expeditionen – damit durchaus für Trekking – gedacht, aber für Otto Normal eher selten nötig. Zuletzt gibt es noch sogenannte Familienzelte. Welche Zelttypen gibt es also? WANDERZELT.DE klärt dich auf und nennt dir Vorteile ebenso wie Nachteile der einzelnen Optionen. So kannst du den für dich richtigen Zelttyp wählen.
Zelttypen: Outdoor, Expedition, Camping, Familie
Die Zelttypen teilen sich quasi in vier Kategorien. Und zwar:
- Outdoorzelte
sind vor allem für Trekking bzw. eben für „unterwegs“ gedacht. Entsprechend sind Outdoorzelte – in der Praxis sind natürlich alle Zelte „Outdoor“ – auf wenig Gewicht und ein kleines Packmaß ausgelegt. Sprich: nicht unbedingt auf Komfort, dafür auf Nutzen. Wobei es Outdoorzelte in zig Formen gibt, die jeweils ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile haben. - Expeditionszelte
sind Outdoorzelte mit Hardcore-Faktor. Soll heißen: Zelte für die ganz Harten, die im tiefsten Winter in den Bergen touren. Oder gen Nord- oder Südpol ziehen bzw. den Mount Everest erobern wollen. Entsprechend sind Expeditionszelte für extreme Bedingungen wie Sturm, (Stark)Regen oder Schnee gedacht, bei welchen von den Zelten viel verlangt wird. - Campingzelte
umfassen wie Outdoorzelte ein recht breites Spektrum, sind aber vor allem zum Zelten auf Campingplätzen oder Festivals gedacht. Daher haben solche Zelttypen mitunter sogar Öffnungen für einen Stromanschluss. Kurzum: Campingzelte sind nichts für unterwegs, sondern für einen mehr oder minder langen Aufenthalt an ein und denselben Ort. - Familienzelte
sind schließlich für Familien gedacht und bieten Platz für bis zu zehn oder gar zwölf Personen. Davon ab sind diese Zelte teilweise mit getrennten Schlafkammern ausgestattet, womit die Bewohner eine gewisse Privatsphäre genießen. Kleines Aber: Wegen ihrer Größe fallen Familienzelte entsprechend schwer aus und sind eher wenig mobil.
Für’s Trekking eignen sich vor allem Outdoorzelte
Jetzt hast du einen groben Überblick. Als Trekker setzt du natürlich auf die erste, eventuell noch auf die zweite Rubrik. Also auf Outdoorzelte und (eventuell) Expeditionszelte. Camping- und Familienzelte interessieren dich weniger, sollen bei den Zelttypen aber ebenfalls Erwähnung finden. Die interessanteste Auswahl für Trekker stellen jedenfalls Outdoorzelte. Dazu zählen…
Einbogenzelt
Einfach konstruiert baut dieses auf nur einen Bogen, worauf sich auch der Name des Zelts bezieht. Punkten kann das „Einbogen“ mit einem schnellen Aufbau und wenig Gewicht.
+ schneller Aufbau
+ wenig Gewicht
– wenig Grundfläche
– kleine Apsis
Tunnelzelt
Dieses Zelt setzt auf mindestens zwei Bögen, die parallel zueinander stehen. Eine Abspannung ist daher Pflicht, dafür gilt das Tunnelzelt in Windrichtung aufgestellt als sehr windstabil.
+ bestes Platzangebot
+ große Apsis
+ sehr windstabil (längs)
– großer Platzbedarf
– schlechte Belüftung
– anfällig für Querwind
Kuppelzelt
Auch das Kuppelzelt baut auf zwei Bögen, die sich allerdings kreuzen. Daher ist das Kuppelzelt freistehend. Vorteil: Du musst es nicht zwingend abspannen und brauchst eher wenig Platz.
+ wenig Platzbedarf
+ sehr gute Belüftung
– mitunter schlechte Zelthöhe
– teilweise etwas windanfällig
Besondere Zelttypen für Trekker & Outdoorer
Neben diesen Zeltformen gibt es noch weitere mit jeweils eigenen Besonderheiten.
Tarp
Das Tarp ist im Grunde nur eine Zeltplane, die mittels Abspannleinen einen Unterschlupf ergibt. Der größte Vorteil ist das geringe Gewicht, der größte Nachteil der mangelnde Rundumschutz.
+ extrem kleines Packmaß
+ absolutes Outdoorfeeling
– kein Mückenschutz
– Abspannung nötig
Tarptent
Das Tarptent ist ebenfalls eine Zeltplane, allerdings in geschlossener Form. Was fehlt, ist der Boden…
+ wenig Gewicht
– Abspannung nötig
Biwakzelt
Das Biwakzelt ist ein Zelt im Miniformat. Tatsächlich kannst du in diesem Zelttyp nur liegen, aber nicht sitzen.
+ kleines Packmaß
+ wenig Platzbedarf
– kleines Platzangebot
– keine Apsis
Biwaksack
Der Biwaksack ist sogar nur ein wetterfester Überzug für deinen Schlafsack. Mehr Outdoor geht kaum, zumal das biwakieren nicht als (wild)zelten gilt.
+ echtes Outdoorfeeling
+ sehr wenig Platzbedarf
+ kein Wildcamping
– fehlender Sichtschutz
– sehr wenig Platz
– recht wenig Komfort
Hängemattenzelt
Das Hängematten- oder Baumzelt ist eine Hängematte mit (Zelt)Dach, die du zwischen zwei Bäumen spannst.
+ besonderer Schutz in der Luft
+ kein Schmutz (Matsch)
– Gefahr des Reißens
– Übung erforderlich
Ultraleichtzelt
Diese Zeltform besticht mit extrem wenig Gewicht, weswegen das UL-Zelt besonders bei Weitwanderern und Backpackern beliebt ist.
+ sehr kleines Packmaß
+ breite Auswahl
– Kondenswasser
– schlechte Wassersäule
Pyramidenzelt
Zuletzt ist das Pyramidenzelt (Mid) interessant. Dieses ist wie eine Pyramide gebaut, was gleich einige Vorteile verspricht.
+ kleines Packmaß
+ sehr windstabil
+ große Grundfläche
– Abspannung nötig
– hoher Platzbedarf
– Boden meist extra
Expeditionszelte: Das Geodät
Geodät
Bei den Expeditionszelten ist vor allem (bzw. allein) das Geodät zu nennen. Dieses begeistert mit extrem hoher Windstabilität sowie obendrein mit einer hohen Schneelast. Auf der anderen Seiten heißt das aber auch wieder mehr Gewicht und ein größeres Packmaß. Von den Kosten ganz zu schweigen.
+ hohe Schneelast
+ keine Abspannung nötig
+ wenig Platzbedarf
+ sehr gute Belüftung
– hohes Gewicht
– großes Packmaß
– weniger Platzangebot
– recht hohe Preise
Fazit: Das Geodät ist vor allem eine Option, wenn du viel im Winter in den Bergen oder gar in extremen Regionen wie Nord- oder Südpol unterwegs bist. Ansonsten ist ein Geodät für Otto Normal übertrieben. Zumal die hohe Windstabilität und Schneelast ein hohes Gewicht und Packmaß bedeuten. Ein vergleichbares UL-Zelt spart dir dagegen viel Gewicht, was dir dein Rücken garantiert dankt.
Lavvu & Co.: Welche Zelttypen gibt es noch?
Ebenfalls Erwähnung finden wie versprochen Campingzelte und Familienzelte. Campingzelte sind – der Name verrät es – vor allem für den Campingplatz gedacht. Soll heißen: für mehrere Tage am gleichen Ort. Mitunter taugen diese Zelte zwar für eine Trekkingtour, in der Regel bist du mit einem Outdoorzelt aber besser dran. Weil diese mit weniger Gewicht und Packmaß überzeugen. Campingzelte solltest du dagegen eher für Garten oder Camping nutzen. Welche Campingzelte es gibt? Diese hier…
Wurfzelt
Dieses Zelt kannst du tatsächlich „werfen“ – beim Aufkommen auf dem Boden ist das Zelt aufgebaut. Der Aufbau eines solchen „Pop-up-Zelts“ ist also kinderleicht, der Abbau weniger.
+ keine Abspannung nötig
+ wenig Platzbedarf
– sperriges (rundes) Packmaß
– weniger gutes Platzangebot
Automatikzelt
Das Automatikzelt oder Quick-up-Zelt – z.B. das Aretus Eagle Tent – ist ein Kuppelzelt, das allerdings mit einem speziellen Mechanismus gepimpt ist. Dieser macht den Auf- ebenso wie Abbau extrem schnell möglich.
+ wenig Platzbedarf
+ keine Abspannung nötig
+ gute Belüftung
– sperriges Packmaß
– kleineres Platzangebot
– leicht windanfällig
Bleiben noch die Familienzelte, die kurzum nicht trekking-tauglich sind. Warum? Weil Familienzelte für mehrere – teilweise bis zu zwölf – Personen gedacht sind. Entsprechend sind diese Zelte geradezu riesig und obendrein schwer. Mitunter sind solche Familienzelte zudem aus Baumwolle gefertigt, was noch mehr Gewicht, aber ein gutes Raumklima verspricht.
Lavvu/Tipi
Das gilt vor allem für die Zelttypen Lavvu sowie Tipi. Beide sind recht ähnlich und setzen auf einen runden Grundriss.
+ große Grundfläche
+ sehr windstabil
+ hohe Schneelast
+ gute Belüftung
– Boden oft extra
– Abspannung nötig
– großer Platzbedarf
– recht hohe Preise
Auch Tunnelzelte findest du oft in entsprechender Größe und somit für ganze Familien geeignet. Diese bestechen wie ihre kleinen Trekkingversionen mit einen gutem Platzangebot, sind bei Seitenwind aber weniger stabil.
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