Das Firstzelt ist wohl die Mutter aller Zelte – zusammen mit dem Tarp. Im Vergleich zu diesem ist das Zelt jedoch rundum geschlossen. Entsprechend bietet dir das „First“ einen kompletten Schutz. Dennoch gilt der Zelttyp heute als veraltet. Doch warum?
Fakt ist: Firstzelte stellen – neben oder eher nach dem Tarp – die einfachste Form eines Zelts. Sowie die älteste. Oder zumindest eine der ältesten. Freilich kein Wunder: Die Zeltart gibt (bzw. gab) es in allen möglichen Größen. Als typisches Schlafzelt ebenso wie als Küchen- oder Aufenthaltszelt.
Diese Vielfalt ist allerdings kein Wunder. Sondern schlicht mit der simplen Konstruktion des Zelts erklärt. Firstzelte ruhen auf zwei Zeltstangen oder einem Tragseil, über welches die Blache (ein grobes Leinentuch) bzw. Plane kommt. Blache oder Plane musst du nur noch abspannen, fertig. Früher machte man das mit einfachen Holzpflöcken, heute dagegen mit „modernen“ Heringen. Aufgebaut zeigt das Zelt jedenfalls von vorn die Dreiecksform eines Satteldachs. Mitunter ist übrigens noch eine horizontale Zeltstange verbaut. So hängt der First nicht durch und das Zelt steht stabiler. Ebenfalls eine Idee: A-Frames statt der einzelnen (mittigen) Zeltstangen vorn und hinten. Ein solcher Frame besteht aus zwei Stangen in Form eines „A“ bzw. umgedrehten „V“. Vorteil: Mehr Platz im Eingang. Sowie wieder mehr Stabilität.
Schnell aufgebaut: Die Vorteile des Firstzelts
Damit sind schon einige Vorteile des Zelttyps genannt. Und zwar…
- simple Konstruktion
Noch mal: Die Konstruktion ist extrem simpel. - schneller Aufbau
Entsprechend ist das Firstzelt ruckzuck aufgebaut. - wenig Gewicht
Außerdem verspricht die simple Konstruktion wenig Gewicht. Bei gleicher Fläche ist das Zelt leichter als ein Kuppelzelt oder Tunnelzelt. Zumal du die Zeltstangen durch Trekkingstöcke oder (stabile) Äste ersetzen kannst. So sparst du noch mal Gewicht. - helle Bauform
Davon ab gilt die Bauform als recht hell. Als Frühaufsteher wirst du das sicher mögen. Als Spätaufsteher dagegen eher nicht. - günstige Preise
Zuletzt spart die simple Konstruktion vor allem eines: Kosten. Dennoch kann auch ein Firstzelt, besonders aus Baumwolle, ein paar hundert Euro. Doch dafür verspricht Baumwolle – speziell gegenüber Polyester und Nylon – im Sommer das beste Raumklima.
Kontra: Das spricht gegen das Firstzelt
Wie immer hat die Medaille jedoch zwei Seiten. Daher bringen auch Firstzelte ein paar Nachteile mit. Und zwar…
- große Stellfläche
Wegen der nötigen Abspannung braucht das Zelt eine recht große Stellfläche. - Abspannung nötig
Weil du das Firstzelt abspannen musst. Denn im Gegensatz zum Kuppelzelt, Geodät, Wurfzelt oder Automatikzelt ist das Zelt nicht freistehend. - viele Heringe
Davon ab brauchst du recht viele Heringe. Das erhöht das Gewicht im Rucksack und damit auf deinem Rücken. - wenig Platzangebot
Das Raumangebot ist ebenfalls recht mager. An das Tunnelzelt – in dem Punkt die absolute Nummer eins – kommt das Firstzelt nicht heran. Schuld sind die typischen Schrägen. - schlechte Kopffreiheit
Wegen den Schrägen hapert es außerdem an Kopffreiheit. - wenig windstabil
Wind ist ebenfalls ein Problem, da das Firstzelt nicht gerade als windstabil gilt. - kein Bodenschutz
Zuletzt bietet zumindest das klassische Firstzelt keinen wirklichen Rundumschutz. Moderne Firstzelte sind dagegen mit Seiten und Boden ausgestattet.
Fazit: Was taugt das (moderne) Firstzelt?
Modern ist das Stichwort. Denn obwohl Firstzelte – ähnlich dem Pyramidenzelt – heute als überholt gelten, findest du noch etliche Modelle. Mitunter sind diese gar nicht mal so günstig. Allerdings handelt es sich dann um sehr leichte (einwandige) Modelle, die schon in die Ecke Ultraleichtzelte gehen. Als UL-Trekker findest du im Firstzelt also mitunter einen guten Begleiter. Selbst wenn dieses Segment eher vom Kuppel- und Einbogenzelt beherrscht ist. Leichter ist jedenfalls nur noch ein Tarp.
Auch bei Pfadfindern ist sind Firstzelte nach wie vor beliebt. Dann aber eher als doppelwandiges Zelt. Mit einer guten Pflege solltest du jedenfalls viel Freude mit diesem Zelt haben.
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